50 Jahre Wien Holding - Wien Holding (2024)

Im Jahr 2024 feiert die Wien Holding ihr 50-Jahr-Jubiläum. Die Geschichte der Wien Holding hat in den 1970er Jahren begonnen. Bis Anfang der 1970er-Jahre wurden die Unternehmungen der Stadt in der Hoheitsverwaltung betreut und kontrolliert. Im Jahr 1973 stellte Bürgermeister Leopold Gratz erstmals in der Öffentlichkeit den Vorschlag zur Diskussion, die privatwirtschaftlichen Beteiligungen der Stadt Wien in einer Holding-Gesellschaft zusammenzufassen. Das war der Auftakt zu einer intensiven Diskussions- und Vorbereitungsphase für die Gründung der Wien Holding.

Im Jahr 1974 gegründet

Die Wien Holding wurde dann durch den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss von 31. Mai 1974 als „WABVG – Wiener Allgemeine Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft“ gegründet, um alle Beteiligungen der Stadt Wien unter einheitlicher Leitung zusammenzuschließen und unter Beachtung gemeinwirtschaftlicher Zielsetzungen nach privatwirtschaftlichen Kriterien effizient zu führen.

Zum Zeitpunkt der Gründung der Wien Holding waren insgesamt 31 Beteiligungen im Besitz der Hoheitsverwaltung der Stadt Wien. An 24 Unternehmen davon war die Stadt mit 50 oder mehr Prozent beteiligt und hatte damit die Möglichkeit, die Unternehmen entsprechend zu gestalten. Diese 24 Unternehmen wurden dann in die Wien Holding eingebracht. Der Gesellschaftsvertrag wurde am 7. Juni 1974 abgeschlossen und die Wien Holding am 27. Juni 1974 ins Handelsregister eingetragen.

Bei ihrer Gründung hatte die Wien Holding durchaus experimentellen Charakter. Es gab weder in Österreich noch in anderen Ländern einen vergleichbaren Konzern mit einer derart heterogenen Struktur und daher auch weder Vorbilder noch Erfahrungen, auf die man hätte zurückgreifen können. Zudem entstand die Wien Holding durch den Zusammenschluss von Unternehmungen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten bestanden und deren Strukturen und Aktivitäten erst an den neuen Konzern angepasst werden mussten.

Fünf Jahrzehnte konsequent und erfolgreich entwickelt

In diesen 50 Jahren hat sich die Wien Holding konsequent und erfolgreich entwickelt und die Stadt Wien ist in den diesen fünf Jahrzehnten zu einer vielfältigen, modernen, dynamischen, aufgeschlossenen und sozialen Stadt geworden, die sich im Wettbewerb der europäischen Städte ausgezeichnet positioniert hat.

Die Wien Holding hat mit ihren mittlerweile 75 Unternehmen dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Denn Mehrwert für Wien und die Menschen schaffen, das ist die Unternehmensphilosophie der Wien Holding auf den Punkt gebracht. Der Konzern hat eine Vielzahl von Projekten realisiert, die zur Wiener Wertschöpfung, zum Wirtschaftswachstum und zur hohen Wiener Lebensqualität beitragen. Egal, ob es um das Kulturangebot in der Stadt geht, um erstklassige Immobilienprojekte oder um Projekte, die den Logistik- und Wirtschaftsstandort Wien aufwerten, dem Umweltschutz zu Gute kommen oder die Vielfalt der Medienlandschaft bereichern: In vielen Fällen waren und sind es Wien Holding-Unternehmen, die in diesen Bereichen für die Stadt und die Menschen erfolgreich arbeiten.

Unternehmen mit Geschichte

Über die Kernunternehmen hinaus, die sich auch heute noch in der Wien Holding befinden, wie zum Beispiel die Wiener Stadthalle, die Vereinigten Bühnen Wien, die Therme Wien in Oberlaa, die Messe Wien oder der Hafen Wien und die Kabel-TV-Wien (heute WH Media GmbH), waren in der Geschichte der Wien Holding noch viele andere Unternehmen im Konzern gebündelt.

Im Laufe der Geschichte der Wien Holding zählten zum Beispiel der Verlag Jugend & Volk oder die Gewista – eines der ganz großen heimischen Plakatunternehmen zu den Flaggschiffen des Konzerns. Im Baubereich arbeiteten die WIBEBA, die Fertigteilbau Wien, die GESIBA, die Wiener Baustoff- und Betonsteinwerke.

Im Tourismus und in der Gastronomie waren die WIGAST, die GUSTANA, die Club Menü Service, die Wienerwald-Kette oder die Kurkonditorei Oberlaa tätig. Aus dem Medizinbereich kamen das Serotherapeutische Institut, das Wiener Nierensteinzentrum oder die Odelga. Für die Entsorgung der Abfälle sorgten die Biomüll-Gesellschaft, die EbS und die Tierkörperverwertung. Das Wiener Fernwärmenetz wurde vom Wien Holding-Unternehmen Heizbetriebe Wien massiv ausgebaut.

Im Bereich der Nahversorgung errichtete die Ekazent zahlreiche Einkaufszentren und Märkte. Die Frigoscandia betrieb mehrere Kühlhäuser. Der Hafen Wien war schon damals Drehscheibe für den Güterverkehr. Die Kabel-TV-Wien sorgte mit dem Ausbau des Kabel-TV-Netzes für eine Revolution auf den Fernsehbildschirmen. Und nicht zuletzt gehörte auch eines der traditionsreichsten Wiener Unternehmen – die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten – zum Wien Holding-Konzern.

Privatisierung in den 1990er Jahren

Ende der 1980er Jahre setzte eine intensive Privatisierungsdiskussion ein, die nicht ohne Folgen für den Konzern blieb. Sie führte im Jahr 1989 zur ersten Teilprivatisierung, bei der 49 Prozent der Anteile der Stadt Wien an der Wien Holding an Banken und Versicherungen ausgegliedert wurden. Der zweite Schritt in Richtung Privatisierung erfolgte 1993. Die Stadt zog sich auf einen Anteil von 21 Prozent zurück. Den Großteil der Anteile hielt nun die Bank Austria AG. Mitte der 1990er Jahre war somit ein großer Teil der Wien Holding veräußert. Nur ein markanter Kern an Unternehmen in besonders engem Konnex zu kommunalen oder öffentlichen Aufgaben war im Konzern verblieben.

Neustart im Jahr 2002

Ab dem Jahr 2000 wurde immer wieder diskutiert, wie die Zukunft der Wien Holding gestaltet werden soll. Auch ein völliges Aus für den Konzern stand damals im Raum. Doch die Stadt Wien fasste den Beschluss, das Portfolio der Wien Holding unter neuen Rahmenbedingungen wieder zu erweitern. Im Jahr 2002 kam es zu einer Reorganisation und Neupositionierung. Betriebe und Unternehmen, die sich ehemals im Eigentum der Wien Holding befanden, wurden wieder integriert. Mit der Neustrukturierung hat die Wien Holding damals jene Rahmenbedingungen und Strukturen erhalten, um in einem verstärkten Wettbewerb auf den liberalisierten und globalisierten Märkten bestehen zu können.

Seither hat die Wien Holding nicht nur ihr Unternehmensportfolio erweitert, sondern ist aktiv in das Projekt- und Development-Business eingestiegen, teils mit Public-Private-Partnership-Modellen, teils aus eigenen Ressourcen. Sukzessive hat die Wien Holding in den vergangenen Jahren auch Dienstleistungs- und Managementaufgaben der Stadtverwaltung übernommen und erfüllt sie neu strukturiert nach privatwirtschaftlichen Kriterien.

Europaweit gilt die Wien Holding heute mit ihren rund 75 Unternehmen als Musterbeispiel für New Public Management. Der Konzern steht für zukunftsorientierte und nachhaltige Projekte, die den Wirtschaftsstandort sichern, das Wirtschaftswachstum ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und damit die Lebensqualität für die Menschen insgesamt erhöhen.

Damals wie heute: Ein Konzern für mehr Wien zum Leben

Damals wie heute hat eines nach wie vor seine Gültigkeit: Die Wien Holding arbeitet für die Menschen, die Wirtschaft und für mehr Lebensqualität in der Stadt. Der Neubau der Messe Wien, der Twin City Liner, die Schiffsstation City, das Hafenausbauprogramm, Neu Marx als moderner Wirtschaftsstandort für Technologie, Forschung und Medien oder die vielen Projekte im Kulturbereich, von der „Erfindung“ des Mozarthaus Vienna, der Übernahme des Haus der Musik oder des Kunst Haus Wien bis hin zur Generalsanierung des Jüdischen Museum Wien: Die Wien Holding investiert in der ganzen Stadt in realwirtschaftliche Projekte und schafft damit Arbeitsplätze, Wachstum und Lebensqualität.

Die rund 75 Unternehmen des Konzerns haben mit vielen ihrer Projekte die Stadt geprägt und bereichert. So gäbe es ohne die Wien Holding und ihre Unternehmen keine neue Therme Wien, keine Wiener Stadthalle, keinen Twin City Liner, keine Schiffsstation am Schwedenplatz und keinen Hafen Wien als Logistik-Hub von überregionaler Bedeutung für die Versorgung Wiens und der Ostregion. Ohne die Wien Holding würden rund 1.500 Wohnungen pro Jahr weniger gebaut werden, wären Leitprojekte wie der Wirtschaftspark Breitensee oder die neuen Stadtviertel wie in Neu Leopoldau, Neu Marx oder dem Otto Wagner Areal nicht möglich – um nur einige Beispiele zu nennen.

In diesem Sinn ist die Wien Holding eines unserer wichtigsten Instrumente, mit dem die Stadt ihre wirtschaftsstrategischen Ziele konkretisieren und in der Praxis umsetzen kann.

Der Kurs für die Zukunft ist klar: Auch in den kommenden Jahren wird die Wien Holding ihren eingeschlagenen Weg konsequent beibehalten: Zukunftsorientiert und nachhaltig wirtschaften und mit gezielten Investitionen nachhaltige Projekte realisieren, die Wiens Position als starke, klimaneutrale Metropole fördern, in der die Menschen gerne und gut leben.

50 Jahre Wien Holding - Wien Holding (2024)

FAQs

50 Jahre Wien Holding - Wien Holding? ›

In diesem Jahr findet das 50. Jubiläum der Wien Holding statt. Um dies gebührend zu feiern, veranstaltet der Konzern am 21. September 2024 einen Tag der offenen Tür.

Wem gehört Wien Holding? ›

Der Wien Holding-Konzern befindet sich im Eigentum der Stadt Wien. Bei vielen Projekten und an vielen Unternehmen im Konzern sind aber auch zahlreiche private Partner*innen beteiligt.

Welche Geschäftsfelder gibt es in der Wiener Holding? ›

Vier Geschäftsfelder

Die rund 75 Unternehmen der Wien Holding sind in den Geschäftsfeldern "Immobilienmanagement", "Kultur, Veranstaltungsmanagement und Sport", "Logistik und Mobilität" und "Digital, International und Services" tätig.

Warum heißt Wien Wien? ›

Der englische Name Vienna ist eine Fehlaussprache des deutschen Stadtnamens Wien . Wien wird auf Deutsch nicht Vienne ausgesprochen, sondern Veen. Der Name Wien leitet sich vom Namen der römischen Siedlung Vindobona ab, die in dieser Gegend lag.

Wie nennen die Deutschen Wien? ›

Wien ist einfach das Wort für Wien auf Deutsch (der Landessprache in Österreich). Man spricht es „Veen“ mit V aus.

Warum heißt Wien auf Ungarisch Becs? ›

Vienna heißt eigentlich Wien, wird aber auf Ungarisch Bécs, auf Skroatisch Beč und auf Osmanisch Beç genannt, wobei die Aussprache ungefähr gleich ist (BAYch). Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Altslawischen und bezieht sich auf eine Awarenfestung an diesem Ort .

Wie nennt man Wien in Österreich? ›

Im bairisch-österreichischen Dialekt Ostösterreichs heißt die Stadt Wean [veɐ̯n]; diese Bezeichnung ist allerdings in der Wiener Mundart selbst, außer in speziellen Fällen wie etwa Dialektkulturveranstaltungen, kaum noch in nennenswertem Ausmaß gebräuchlich.

Woher kommt der Name Wien? ›

Das Wort bezieht sich auf einen „Waldbach“, womit der Wienfluss gemeint ist. Der Name der Stadt kommt also vom gleichnamigen Fluss Wien. Der Wienfluss entspringt in Pressbaum, also im Westen der Stadt. Dort fließen die Dürre und die Kalte Wien zusammen und ab hier bahnt sich der Wienfluss seinen Weg bis zum Donaukanal.

Warum wird Wien Vienna genannt? ›

Etymologie. Der Name leitet sich vom gleichnamigen Fluss „Wenia“ (heute: Wien) ab, der erstmals in den Salzburger Annalen im Jahr 881 erwähnt wird.

Was bedeutet das Wort Wien? ›

Wien ist ein Mädchenname lateinischen Ursprungs und bedeutet „ Stadt in Österreich “. Die österreichische Hauptstadt Wien ist aufgrund ihres reichen Kulturerbes und ihrer berühmten Musikgeschichte als „Stadt der Musik“ bekannt.

Hat Wien einen Spitznamen? ›

Einer der Spitznamen von Wien ist die Stadt der Träume.

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